Der schlaraffische Uhu auf dem Ein-Dollar-Schein

Eine Entdeckung, die Geschichte schrieb: Wie zwei Wiener Schlaraffen herausfanden, dass das Wappentier der Schlaraffia – der Uhu – seinen Platz auf der US-Dollarbanknote fand.
Erleben Sie eine wahre Geschichte über Freundschaft, Humor, Kunst und den weltweiten Bund der Schlaraffia.

Vollständiges Transkript anzeigen

Der schlaraffische Uhu am Dollarschein. Schlaraffischer Uhu? Schlaraffen? Was ist das eigentlich? Am Ende dieser spannenden Geschichte werden wir das beantworten. Vorweg ist wichtig, dass der Uhu das wichtige Wappentier, das Maskottchen unseres weltweiten humorvollen Freundschaftsbundes Schlaraffia ist. Aber wie kommt dieser Uhu auf den Ein-Dollar-Schein? Erst kürzlich entdeckten die beiden Ritter, Parodidi und Jumbo, beide aus Wien, bei Archivrecherchen eine schlaraffische Sensation: Der schlaraffische Uhu am Ein-Dollar-Schein. Aber wie kam es dazu? Im Jahr 1959 entschied die amerikanische Notenbank, den Ein-Dollar-Schein mit neuen Sicherheitsmerkmalen auszustatten. Dazu war es für die US-Notendruckerei, dem Bureau of Engraving and Printing in Washington auch notwendig, neue Druckmaschinen anzuschaffen. Und was viele nicht wissen, ist, dass die österreichische Firma König & Bauer in Maria Enzersdorf nahe bei Wien, damals wie heute noch der weltweite Marktführer im Bau von Banknoten-Druckmaschinen war und ist. Fast neunzig Prozent aller Banknoten weltweit werden mit sogenannten Bogen-Offset-Maschinen dieser Firma gedruckt. Tatsächlich erhielt diese österreichische Firma den Auftrag, neue Offset-und Tiefdruckmaschinen für die US-Notenbank zu errichten. Nur einen Katzensprung vom Weißen Haus entfernt, erstreckt sich heute über drei Straßenblöcke ein gewaltiger Gebäudekomplex, der einer Festung gleicht für diese riesigen österreichischen Banknoten-Druckmaschinen. Der erfahrene Ludwig Wagner, schlaraffisch der Ritter hin und her aus dem Hohenreich Aquetherme, wurde mit der Projektleitung betraut. Er beschäftigte sich die darauffolgenden zwei Jahre mit der Planung, Logistik und der Errichtung in Washington, D.C. Zur selben Zeit wurde von der US-Notenbank auch entschieden, das Design der Vorderseite des Ein-Dollar-Scheines zu verändern. Auf die diversen freimaurerischen Symbole der überladenen 1935 entworfenen Rückseite sollte aber auf der Vorderseite verzichtet werden und nur die Randzonen mit rankenden Pflanzen und komplexen Linienmustern möglichst fälschungssicher ausgestattet werden. Mit dem Design dieser Flächen wurde neben anderen auch der junge Künstler Joseph Dornheim, Nachkömmling einer deutschen Auswandererfamilie betraut. Durch welche Umstände auch immer lernten sich Ritter Hin und Her und Mr. Joseph Dornheim einander in der US-Hauptstadt kennen und trotz einunddreißig Jahren Altersunterschieds entwickelte sich zwischen den beiden eine besondere Freundschaft. Es kam zu regelmäßigen Treffen, wo Dornheim auch die in Amerika lebende bildhübsche Nichte von Rita Hin und Her namens Charlotte kennen und lieben lernte. Diese Zuneigung wurde aber vorerst nicht erwidert. Da sich Charlotte seiner Zuneigung nicht bewusst war, kam es zwischen den Freunden zu einer äußerst kuriosen Abmachung. Ritter Hin und Her versprach, die sittsame Charlotte von Joseph zu überzeugen. Im Gegenzug sollte Joseph Dornheim sinngemäß gesagt haben: "Wenn sich Charlotte für mich entscheidet, werde ich dir einen Uhu für deine Schlaraffia auf den Dollarschein verstecken." Es kam, wie es kommen sollte. Charlotte erwiderte schließlich Josephs Avancen. Die beiden heirateten im Mai 1962. Das scheinbar unmögliche Versprechen wurde Realität. Tatsächlich fand sich auf der seit 1963 neuen Dollarbanknote ein kleiner schlaraffischer Uhu. Weil die beiden aber strenge Konsequenzen der amerikanischen Justiz wegen Verhöhnung amerikanischer Symbole und Grundwerte befürchteten, schwiegen sie über diesen Streich. Ein freundschaftlicher Briefwechsel von 1970 untermauert aber das Geschilderte. Ist das nicht eine erstaunliche Geschichte? Fast zu schön, um wahr zu sein. Ein schlaraffischer Gruß zum Schluss: Ganz viele fröhliche Lulu wünschen die Ritter Parodidi und Jumbo. Schlaraffia? Was ist das eigentlich? Tja, das ist schwer zu beschreiben und eigentlich viel besser zu erleben. Trotzdem ein Versuch. Also: Schlaraffia ist ein weltweiter Bund von fröhlichen Geselligkeitsvereinen, den sogenannten Reichen. Nein, Schlaraffia ist viel mehr. Schlaraffia ist ein Freundschaftsbund mit fast zehntausend Mitgliedern, der schon 1859 von Schauspielern des Deutschen Theaters in Prag gegründet wurde und wo Freundschaft, Kunst und vor allem Humor auf besondere Weise gelebt wird. Und ganz wichtig: Schlaraffia ist kein Geheimbund. Wir freuen uns immer auf Gäste, die uns bei den regelmäßigen Zusammenkünften, den sogenannten Sippungen, besuchen. Religion und politische Ideologien jeder Art haben in unserem Spiel keinen Platz. Wir sind eine fröhliche Gemeinschaft von Männern, die mit ziemlich skurrilen Spielregeln und mit viel Humor die Persiflage des Alltags pflegen. Bei den Sippungen werden wir Schlaraffen übrigens zu Rittern mit oft kuriosen Namen und unser Maskottchen, unser Wappentier, ist der Uhu, der humorvolle Inbegriff aller schlaraffischen Tugenden. Wenn Sie weitere Informationen wünschen oder sie uns einmal persönlich besuchen wollen, besuchen Sie uns zuerst im Internet. Man kann zwar erklären, was wir tun, aber in Wahrheit muss man es erleben. Wir würden uns freuen, Sie bei uns begrüßen zu können.