Ein Schlaraffe kreiert eine Weinsorte
Auch das gibt es: Ein Schlaraffe züchtet eine neue Rebsorte, die zunächst einen anderen Namen trägt, dann aber seinen eigenen bekommt und darunter heute als Qualitätswein bekannt ist.
Aber der Reihe nach: Dr Friedrich Zweigelt (1888 – 1964) studierte Naturwissenschaft an der Universität und promovierte 1911 über Maikäfer. 1912 gründete er an der Weinbauschule Klosterneuburg die Rebenzuchtanstalt. Die Rebe Rotburger, später umbenannt in Blauer Zweigelt, entsteht aus den Sorten Blaufränkisch und Sankt Laurent. Als Mitbegründer der Schlaraffen in Klosterneuburg wird er der Ritter Maikäfer der Uhuverschwirrte. Das dürfte in der heutigen Zeit außerhalb Österreichs nur wenigen bekannt sein.
Umso bekannter aber ist inzwischen unter Weinliebhabern der Blaue Zweigelt, wie man ihn nun überall nennt. Selbst in Norddeutschland ist dieser Rotwein inzwischen beliebt und wird auch in Württemberg angebaut, hat aber seine größten Anbaugebiete nach wie vor in Österreich. Schlaraffen reden im Zusammenhang mit Wein von „Lethe“ nach dem Gewässer aus der griechischen Unterwelt, genießen gern mal einen Zweigelt und prosten sich dabei mit einem fröhlichen „Ehé!“ zu!
T.O.
